Le Tour de Benin

Name:
Standort: Bonn, Germany

Student der Geographie seit WS 2001, Schwerpunkt: Geomorphologie und Umweltforschung, speziell: "Einfluss von Klima- und Landnutzungsänderungen auf Landschaftssysteme"; Projektmitarbeit: *Holozäne Sedimentdynamik* (Frank Lippert) sowie *IMPETUS* (Simone Giertz)

Dienstag, Januar 31, 2006

Hintergründe








Bienvenu



(©photo: L. Bohnenkämper)

Im September und Oktober des vergangen Jahres konnte ich im Rahmen des IMPTUS-Projektes als studentische Hilfskraft einen zweimonatigen Arbeitsaufenthalt in Benin genießen! Im folgenden möchte ich gerne meine Eindrücke, Erkenntnisse und Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gesammelt habe weitergeben. Ich denke, dass die Informationen für andere Menschen nützlich sein werden, die Interesse daran haben die afrikanische Gesellschaft, Kultur und den Natur/Kulturraum kennen zu lernen.

Im
Fokus dessen, was ich berichte steht selbstverständlich die Arbeit des IMPETUS-Projektes. Neben Informationen über Benin selber könnt Ihr Informationen über die Arbeit eines interdisziplinären Forschungsprojektes erfahren. Zum Schluss möchte ich noch mein Reisetagebuch vorstellen, welches ich während der Reise geschrieben habe. Dieses enthält kleinen Anekdoten über die verschiedensten Ereignisse, die sich im Herzen Afrikas ereignet haben.

Ich werde versuchen diese Seite in regelmäßigen Abständen zu aktualisieren sowie zu vervollständigen. Da ich ein viel beschäftigter Student bin, bitte ich um etwas Geduld für die Veröffentlichung neuer Berichte!!



Salut

der Pat




Mittwoch, Januar 25, 2006

Mitarbeiter

  • Simone und Gero bei der Kontrolle einer Klimamesssation auf dem Monte de Gaulle nordwestlich von Dogue.
(©photo: Patrick Abels)

  • Lars mit einem seiner Mitarbeiter bei einer geoelektrischen Messung 1,5 Stunden nördlich von Parakou.
(©photo: Patrick Abels)

  • Justin an einem Messpegel des Niaou, einem Zufluss des Aguima.
(©photo: Patrick Abels)

  • Justin steht in einem Zufluss des Niaou in der Savanne nördlich von Dogue.
(©photo: Patrick Abels)

  • Francois: IMPETUS-Mitarbeiter aus Dogue und 'Mädchen' für alles.

(©photo: Patrick Abels)

  • Ibo mit zwei Mitarbeitern des Projektes bei einer geoelektrischen Messung an einem Dorfbrunnen in Dogue.
(©photo: Patrick Abels)

  • De Gaulle und Patrick vor dem Eingang des neuen Hauses der Familie 'De Gaulle' in Dogue.
(©photo: Patrick Abels)

  • Michael und Patrick unterwegs in Cotonou.
(©photo: Patrick Abels)

  • Michael Judex am Golf von Benin westlich von Cotonou.
(©photo: Patrick Abels)

  • Confort im IMPETUS Büro in Cotonou.
(©photo: Patrick Abels)

  • Claude auf einer *Yamaha Mate 50*, dem standard Fortbewegungsmittel für heiße Savannenritte.
(©photo: Patrick Abels)

Übersicht

Geographische Lage


Die Republik Benin liegt an der Guineaküste Westafrikas (Küstenlänge: 120km) zwischen 6 - 12 Grad nördlicher Breite und
1 - 4 Grad östlicher Länge. Benin grenzt im Norden an Burkina Faso (306 km gemeinsame Grenze) und Niger (266 km), im Osten an Nigeria (773 km), im Westen an Togo (644 km).


Das Land ist mit 112.622 km² in etwa so groß wie die neuen Bundesländer. Politische Hauptstadt ist Porto-Novo, Regierungssitz und wirtschaftliche Hauptstadt ist Cotonou. Benin ist administrativ in 12 Departements gegliedert, auf die sich die 77 Gemeinden (communes) verteilen. Die Gemeinde wiederum besteht aus mehreren Arrondissements. Kleinste administrative Einheit ist das Dorf bzw. das Stadtviertel.

Le Bénin est un pays côtier ouvert sur le Golfe de Guinée par une étroite façade de 125 km il est situé entre les méridiens 1° ’et 4° Est et s’étire sur 750 km du Sud au Nord entre les parallèles 6° et 12° Nord. Sa superficie est de 112 622 km² (43 502 sq.mi.). Il est bordé à l’Ouest par le Togo, au Nord par le Burkina Faso et le Niger, et à l’Est par le Nigeria. Le point le plus haut (641 m) se situe dans le massif de l’Atakora dans le Nord-Ouest du pays. Capitale : Porto Novo (180 000 hab.) Ville principale : Cotonou (n.c.)

Klima

Das meteorologische Profil Benins zeigt drei große Klimazonen:

1. Die Zone des subäquatorialen Klimas des Südens, die sich mit räumlichen Unterschieden bis Savè in Zentralbenin erstreckt. Charakteristisch ist das doppelte Regenmaximum, dem sozusagen 4 Jahreszeiten entsprechen:

- die große Regenzeit, etwa von April bis Juli
- die kleine Trockenzeit im August und September
- die kleine Regenzeit im Oktober und November
- die gr
oße Trockenzeit von Dezember bis März

2. Das Sudan-Klimaregime, das sich in süd- und nordsudan. Klima aufteilen läßt.
Ersteres ist ein Übergangsklima zwischen Guineaküste im Süden und Sudanzone im Norden mit jährlichen Niederschlagssummen zwischen 1.000 m
m und 1.200 mm. Die unimodale, etwa siebenmonatige Regenzeit von Ende März, Anfang April bis Oktober erreicht in den Monaten August und September ihren Höhepunkt. Das nordsudan. Klima: Trockenzeit von November bis Anfang Mai, Regenzeit von Mai bis Oktober
In beiden Zonen sind die jährlichen und täglichen Temperaturunterschiede stark ausgeprägt.

3. Das Atakoraklima im Nordwesten mit orographisch bedingten hohen Niederschlägen.



Landschaftsgürtel

Benin läßt sich in fünf große naturräumliche Einheiten gliedern:

1) Die bis zu 12 km breite Küstenzone mit ihrer stark degradierten Mangrovenvegetation, die aus einer nur wenige Meter hohen sandigen Nehrung besteht. Hinter der Sandnehrung schließt sich ein Lagunensystem an, das an einigen Stellen, wie bei Cotonou mit dem Lac Nokoué große Seen bildet die von Lagunenfischern genutzt werden. Von den östlichen Lagunengewässern erreicht man über einen 100 km langen Arm bei Lagos das offene Meer.

Küstenzone bei Cotonou (© photo: Patrick Abels)

2) Hinter der Lagunenzone liegt die sog. "terre de barre" die bis hinter Abomey reicht. Der Name kommt von den sandig-tonigen Böden der Landschaft (Barro=portug.= Ton). Vorherrschend sind schwach gewellte Plateaus, mit Höhen zwischen 20-40 m in Küstennähe und bis 250 m bei Abomey. Im Zentrum der "terre de barre" liegt eine Senkungszone, die sog. Lamasenke mit dem geschützten Lamawald. Mehr Informationen über Böden und Klima Südbenins kann man in einer Dissertation von U. Weller nachlesen.

3) Auf die Zone der "terre de barre" folgt die Ebene des präkambischen Sockels, der bis auf 400 m ansteigt und von granitischen Inselbergen überlagert wird.

Inselberg bei Dogue (©photo: Patrick Abels)

Die naturnahe Vegetation am südlichen Rand der sudanensischen Vegetationszone ist durch Trockenwälder und Savannen geprägt, wobei sechs Vegetationstypen dominieren: Drei Savannenformationen (Savane herbeuse, Savane arborée, Savane boisée) und eine Waldformation in drei verschiedenen Varianten (Forêt claire à Isoberlinia doka, Forêt claire à Uapaca togoensis, Forêt claire à Anogeissus leiocarpus) sind eng miteinander verzahnt und bilden kleinräumige Mosaike. Der die Vegetation am stärksten prägende Faktor sind jährliche Brände, die während der Trockenzeit zu Jagdzwecken und von Tierhaltern gelegt werden, die so den Grasaustrieb fördern.

Inselberg bei Dogue (©photo: Patrick Abels)

4) Die Atakorakette als nordöstlicher Ausläufer des Togogebirges, das sich von Ghana über Togo bis fast nach Niger erstreckt. Es besteht v. a. aus Quarziten was zu nährstoffarmen Böden führt. Das Atakoragebirge steigt selten über 600 m und weist kaum größere Plateaus auf.

Atakorakette bei Natitingou (©photo: Patrick Abels)

5.) Die nördlichen Ebenen bestehen westlich des Atakora aus dem beninischen Teil der Pendjari-Otiebene sowie aus den Nigerebenen im Osten. Geologisch sind die Ebenen etwa wie das kristalline Plateau Zentralbenins aufgebaut. Das Relief ist aber ausgeglichener, es gibt weniger Hügel und Inselberge. Vorherrschende Vegetationsformation ist die Trockensavanne mit in etwa den gleichen Arten wie in der Feuchtsavanne. Die Vegetation ist allerdings insgesamt weitständiger und erreicht geringere Höhen.

Die Flüsse Benins

Der Großteil der Flüsse Benins gehört entweder zum Einzugsgebiet des Niger und fließen nach Nordwesten oder entwässern in südliche Richtung direkt in den Atlantik.
Im Nordwesten wird der Pendjari zum Oti und fließt in Ghana in den Volta. Im Osten sind der Mékro
u (410 km Länge), der Alibori (340 km) und der Sota (250 km) die wichtigsten Zuflüsse des Niger, der über rund 120 km die Grenze zwischen Benin und der Republik Niger bildet. Der Ouémé ist mit 510 km der längste Fluss, sein gesamtes Einzugsgebiet befindet sich in Benin. Seine wichtigsten Zuflüsse sind der Okpara (200 km) und der Zou (150 km). Im Südwesten bildet der Mono auf 100km die Grenze zwischen Togo und Benin und fließt in die Lagune von Grand Popo.



Geschichte

Die heutige Republik Benin steht in keinem historischen Zusammenhang mit dem alten Königreich Benin sondern wurde vor der Kolonisierung durch die drei großen Königreiche Danhomè und Porto Novo im Süden sowie Nikki im Norden beherrscht.
Das Königreich Danhomè mit der Hauptstadt Abomey entwickelte sich unter den verschiedenen Herrschern (Genealogie), zu einer reginalen Macht an der Guineaküste. Vor allem König Guezo, der zwischen 1818 und 1858 regierte, förderte einen straff organisierten Staat mit einer Reihe von Ministerien. Er bediente sich dabei auch der Hilfe des brasilianischen Sklavenhändlers Francisco Felix de Souza, der sich in Ouiddah niedergelassen hatte und dessen Geschichte von Werner Herzog mit Klaus Kinski in der Hauptrolle auf der Grundlage eines Buches von Bruce Chatwin verfilmt wurde.

Die ökonomische Grundlage von Dahomey war zunächst der Sklavenhandel, später Ölpalmplantagen, die innerhalb eines ausgeklügelten Pachtsystems bewirtschaftet wurden. Es gab ein Steuersystem, Volkszählungen mit Kieselsteinen und die Förderung neuer Nutzpflanzen (Maniok, Mais, Kokospalmen). Der Nachfolger Guezos, König Glèlè (Regentschaft: 1858-1889) war berüchtigt für die Massenhinrichtungen. Dessen Sohn Gbêhanzin (1889-1894) wurde von den Franzosen entmachtet und starb 1906 im algerischen Exil.
Der Königspalast von Abomey gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Während die Geschichte des Königreiches Danhomè relativ gut erforscht ist, gib es zu den hostorischen Prozessen in den nördlichen Landesteilen weitaus weniger Literatur.

Im heutigen Nordosten Benins war es vor allem das Baribakönigreich von Nikki dessen hierarchische Struktur feudaler Staatlichkeit mit einer Art Kastensystem die Aufmerksamkeit von Forschern wie Jacques Lombard auf sich zog. Dieses System bestand danach aus der sog.
Wasangari-Aristokratie, freien Hackbauern, abhängigen Fulbe-Viehhaltern und ihren Sklaven (Gando), die komplementäre ökonomische Aktivitäten durchführten. Die Wasangari erhoben Abgaben, führten Razzien durch und boten gleichzeitig Schutz für die anderen drei Gruppen.

Nach der Unterwerfung Danhomès (1892-1894) im Süden war auch die Eroberung des heutigen Nordbenin mit den Abschlüssen sogenannter Schutzverträge und der Niederschlagung einzelner Revolten gegen die französischen Truppen um 1898 weitgehend beendet. 1904 war das für Französisch-Westafrika einheitliche koloniale Verwaltungssystem etabliert. Auch die Kolonie Dahomey wurde in zwölf Kreise (cercles) aufgeteilt, die von französischen Kommandanten verwaltet wurden und sich aus verschiedenen Sektoren zusammensetzten. Wie in Frankreich wurden die secteurs in cantons unterteilt, die von afrikanischen chefs de canton verwaltet wurden. Die Dörfer waren die untersten Verwaltungseinheit. Die chef de canton und chef de village fungierten als Mittelsmänner bei der Durchsetzung kolonialer Herrschaft sein (Rekrutierung von Zwangsarbeitern und für die frz. Armee, Eintreibung der Kopfsteuer).

In der Zeit von 1945 bis 1960 wurden die Grundlagen der späteren politischen Nord-Süd-Polarisierung gelegt:

Bis 1950: Gründung der Union Progressiste Dahoméenne (UPD) unter Souorou Migan Apithy, später Aufspaltung in Parti du Regroupement Dahoméen (PRD)Formierung der Groupe Ethnique du Nord (GEND) unter Hubert Maga.
1952: Wahlen zum Landesparlament; PRD gewinnt alle Sitze im Süden, GEND alle im Norden
1957: Wahlen zum Landesparlament: Apithy wird Regierungschef mit PRD/RDD-Koalition
1958: Austritt RDD, Dahomey wird autonome Republik in der frz. Communauté
1959: erneute Wahl und Zementierung der nach Regionen geordneten politischen Einheiten:
PRD und Apithy im Süden und Südosten, UDD und Ahomadegbé im Zentral- und Südwestdahomey, RDD und Maga im Norden.

(Quelle: http://www.inwent.org/v-ez/lis/benin/seite1.htm)

Montag, August 15, 2005

Kontakt

Patrick Abels

mail to: riosamba@web.de
abels@giub.uni-bonn.de

homepage: www.bigwednesday.de